Operative Therapie der vorderen Kreuzbandverletzungen
Die Arthroskopie (Gelenkspiegelung)
Basis der modernen operativen Kniegelenktherapie ist die Arthroskopie (Gelenkspiegelung). Über kleine, 3-4 mm große Hautschnitte wird eine Optik mit angeschlossenem Lichtfaserkabel über ein dünnes Rohr (Durchmesser 4mm) in das zu untersuchende Gelenk eingebracht.
Die Bilder aus dem Gelenkinneren werden über die Optik auf eine Videokamera und auf einen oder mehrere Monitore übertragen. Damit kann der Operateur und eventuell auch der Patient die Operation direkt am Bildschirm verfolgen. Zum Einbringen von Instrumenten muss ein zweiter oder auch dritter kleiner Hautschnitt erfolgen.
Der Eingriff kann zwischen 10 und 60 Minuten (hintere Kreuzbandoperationen) dauern und erfolgt in Vollnarkose oder in Spinalanästhesie.
Kreuzbandoperationen werden heute üblicherweise arthroskopisch durchgeführt.
Es gibt heute verschiedene Möglichkeiten das Kreuzband wiederherzustellen.
Bei frischen Rissen kann die Naht mit zusätzlicher Stabilisierung, bei Teilrissen der Teilersatz mit einer körpereigenen Sehne erfolgen. Bei einem vollständigen und irreparablen Riss wird das Kreuzband mit einem körpereigenen oder körperfremden Implantat ersetzt. Ein vorübergehender Hype war der vordere Kreuzbandersatz in Doppelbündeltechnik. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass es keinerlei Überlegenheit zur Einzelbündeltechnik gibt.